Gemeinsam entwickeln wir unsere starken steirischen Regionen weiter

Anfang Mai führte eine mehrtägige Delegationsreise der Regionalentwicklung Steiermark in die Metropolregion Hannover und die Stadtregion Münster, um über Landesgrenzen hinweg die Regionalentwicklung unseres Nachbarlandes zu betrachten.

Vertreter:innen der steirischen Landesentwicklung und Regionalmanagements tauschten sich mit ihren deutschen Kolleg:innen über Strategien, Best-Practice-Beispiele und Erfahrungen in der Landes- und Regionalentwicklung aus. Dabei wurden neue Ideen und Anregungen zum Themenschwerpunkt Orts- und Stadtkernentwicklung gesammelt, um gemeinsam neue Zukunftswege zu finden und zu beschreiten. Angestoßen und geleitet wurde die Reise aus dem Koreferat des Regionen- und Regionalentwicklungsressorts unter den Landesrätinnen Barbara Eibinger-Miedl und Ursula Lackner.

Die Kreisstadt Coesfeld war erste Station der Reise. Coesfeld hat um die 30.000 Einwohner:innen und befindet sich im westlichen Münsterland. Die Delegation bekam einen Einblick in die Stadtentwicklung der letzten Jahre. In Coesfeld dreht sich in der Stadtentwicklung alles um die Berkel, den Fluss, der die Stadt seit Jahrhunderten prägt. Durch die Einbindung des Flusses im Zuge verschiedener Veranstaltungen und Attraktivierung bereits bestehender Radrouten entlang des Gewässers aber auch als Freizeitoase mitten in der Stadt wird die Lebensader der Stadt wieder erlebbar gemacht. Die Vision und Mission der Stadt ist die Vernetzung der Stadtgrenzen hinaus und nicht nur von Stadt zu Stadt zu denken. Über Gemeinde- und Ländergrenzen zu schauen und gegenseitig voneinander zu lernen, ist auch ein Input, den die Steiermark noch weiter aufgreifen will.

Von Coesfeld geht es weiter nach Münster. Die Stadt gilt als eine der fahrradfreundlichsten Städte Deutschlands. Das Stadtbild ist von den zahllosen Radfahrern bestimmt. Rund um die Innenstadt führt die „Promenade“ – der einzige Fahrrad-Straßenring Europas. Von hier aus lassen sich alle Orte innerhalb des Stadtgebietes erreichen. In Münster gibt es doppelt so viele Fahrräder wie Einwohner:innen. Die Radstation am Hauptbahnhof ist die größte Deutschlands.

Die Region in und um Hannover mit 1,2 Millionen Einwohner:innen war nach der Reise im Münsterland der zweite Schwerpunkt. In Hannover hat sich bereits vor 21 Jahren ein Kommunalverband besonderer Art gebildet. Somit ist die Hauptstadt des Landes Niedersachsen ein Vorreiter innerhalb der bundesdeutschen Regionalpolitik. Unter diesem Kommunalverband versteht man einen Zusammenschluss aus einem Landkreis und einer kreisfreien Stadt. Dies ist vergleichbar mit unseren Bezirken. Aktuell wird an der Ausrollung des Sammelbus-Systems „Sprinti“ gerarbeitet. Mit Sprinti und einer Flotte von insgesamt 100 Kleinbussen soll die gesamte Region erschlossen werden. Das Besondere daran ist, dass die Busse nur digital auf Abruf sind. Nach großer Skepsis zeigte sich jedoch, dass diese Art des Systems funktioniert und es eine gute Alternative zum Auto ist.

Die Grundlage für erfolgreiche Projekte ist eine regionale Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen hinweg als auch das Einbinden von Bürger:innen in große Entscheidungs- und Planungsprozesse. Fazit nach insgesamt 3 Tagen in der Metropolregion Hannover und der Stadtregion Münster: Der Austausch bringt beide Seiten auf neue Ideen und man lernt gegenseitig voneinander.

© Land Steiermark / Purgstaller
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