10 Jahre Kraft. Das Murtal

Interview Klaus Rainer, Sprecher Kraft. Das Murtal

Herr Rainer, 10 Jahre sind eine schöne Zeit für einen Rückblick des starken Wirtschaftsnetzwerks in Murau Murtal mit mehr als 80 führenden Betrieben – wie blicken Sie vom jetzigen Standpunkt auf das Pionierjahr 2009 zurück?

Mit großem Stolz blicke ich zurück auf die Aktivitäten, die in den letzten Jahren passiert sind. Ich bin wirklich sehr zufrieden, wie sich diese Initiative entwickelt hat und noch weiter entwickelt. Es ist uns gelungen, den Bekanntheitsgrad unserer regionalen Unternehmen wesentlich zu verbessern und unserer Bevölkerung nahe zu bringen.

Auf welche Meilensteine sind Sie heute noch besonders stolz?

Einer der für mich sehr markanten Meilensteine waren beispielsweise die Veranstaltung des ersten Tages der offenen Tür, unsere Aktivitäten im Zuge des Ausbaues der S36 sowie viele kleine Schritte zur Verbesserung des Images von Lehrberufen. Und noch vieles mehr.

Was würden Sie mit heutigem Wissen anders machen?

Rückblickend sehe ich eigentlich keine großen Fehler. Wir haben hohe Akzeptanz in der Region – sei es bei Behörden, Schulen und in der Regionalpolitik. Auch werden wir gerne als Projektpartner und Kooperationspartner in unterschiedlichsten Belangen hinzugezogen.

Welche Projekte konnten kürzlich erfolgreich abgeschlossen werden bzw. welche aktuellen Projekte beschäftigen das Netzwerk gerade?

So richtig abgeschlossene Projekte in der Schublade haben wir in dem Sinn eigentlich nicht. Es gibt laufend Projekte bzw. Themen, die wir weiterführen, gegebenenfalls immer wieder adaptieren und erfolgreich weiterführen. Wir sind laufend bemüht, unsere erfolgreichen Schulprojekte im Bereich Bildungs- und Berufsorientierung – wie Wirtschaft zum Angreifen für Volksschulen, Lehrlingsstrategie, Attraktiver Arbeitgeber on Tour – voranzutreiben.

Gerade angesichts der Mitarbeitergewinnung und -bindung setzen wir mit unseren Partnerbetrieben Schwerpunkte im Bereich Attraktive Arbeitswelten und Gesundheitsförderung. In Bezug auf letztgenannten Schwerpunkt ist es uns gelungen, ein überbetriebliches Gesundheitsnetzwerk zu etablieren, in dem wertvoller Erfahrungsaustausch sowie die Qualifizierung und Umsetzung gemeinsamer Gesundheitsmaßnahmen im Fokus stehen. Auch lebt unser Kraft-Netz von unterschiedlichen Veranstaltungen, im Rahmen derer ein Austausch unter den Betrieben gewährleistet, Kooperationen generiert und intensiviert werden.

Das Jahr 2020 steht ins Haus – welche Hausaufgaben für die Herausforderungen der Zukunft werden besonders fleißig gemacht?

Wenn wir uns das Jahr 2020 anschauen, dann stehen zwei große Events am Plan. Zum einen die Organisation und Durchführung eines Tages der offenen Tür im Mai, an dem 23 Kraft-Partnerunternehmen aus der Region ihre Tore für die SchülerInnen öffnen. Zum anderen laufen die Bestrebungen auch dahingehend, unsere Aktivitäten zur Positionierung unserer Region als Musterregion attraktiver Arbeitgeber und Arbeitswelten zu verstärken. Passend zu diesem Schwerpunkt veranstalten wir eine Fachtagung zum Thema „Neue Arbeitswelten“ am 12. November am Red Bull Ring. Auch wird es zukünftig notwendig sein, unsere Betriebe weiter betreffend Digitalisierung bzw. Smart production und services sowie Innovation zu sensibilisieren.

Wohin geht die Reise in den nächsten 10 Jahren – mit welchen Stärken ist bzw. wird Murau Murtal fit für 2030?

Ich sehe große Chancen für die Region Murau Murtal, wenn die Vernetzung beider Bezirke noch besser voranschreitet, Doppelgleisigkeiten vermieden werden und die Abwanderung besonders von gut qualifizierten Jugendlichen zunehmend eingeschränkt werden kann. Noch dazu ist es wichtig, weiter in Bildung zu investieren sowie den Standort durch Investitionen in Infrastruktur und Technologietransfer abzusichern. Auch die Symbiose von tollen Wirtschaftsunternehmen, vom Tourismus und von weiteren regionalen Stakeholdern gilt es weiter zu pflegen.

Danke für das Interview!