Das Projekt KLAR! Murtal wurde 2022 vom Regionalmanagement Murau-Murtal ins Leben gerufen, um die Region gezielt auf die Herausforderungen des Klimawandels vorzubereiten. Seitdem wurden in Zusammenarbeit mit der EAO, den Umsetzungspartnern, den Gemeinden, den Fachleuten und der Bevölkerung zahlreiche Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Ziel war es, das Murtal widerstandsfähiger zu machen und langfristig eine lebenswerte und nachhaltige Region zu schaffen.
Vision und Ziele von KLAR! Murtal
Die Vision von KLAR! Murtal ist es, eine Vorreiterrolle in der Klimawandelanpassung einzunehmen. Dabei sollen sich Menschen, Wirtschaft und Verwaltung frühzeitig auf klimatische Veränderungen einstellen können. Mit Bewusstseinsbildung und gezielten Strategien wurde ein solides Fundament für eine zukunftsfähige Entwicklung gelegt.
Wichtige Maßnahmen und Erfolge
- Klimafreundliches Bauen und Sanieren
Ein Schwerpunkt lag auf dem klimafreundlichen Bau und der Sanierung von Gebäuden. Dabei wurden Fachvorträge und individuelle Beratungen für Bauherren angeboten, um den Einsatz von nachhaltigen Materialien wie Holz zu fördern. Diese Maßnahmen tragen nicht nur zur Reduktion von CO₂-Emissionen bei, sondern stärken auch die regionale Wirtschaft durch die Nutzung lokaler Rohstoffe.
- Klimafitter Wald
Wälder spielen eine zentrale Rolle für das Klima. Um sie besser auf klimatische Veränderungen vorzubereiten, wurden Waldbesitzer durch Schulungen und Beratungen unterstützt. Ein besonderes Augenmerk lag auf der Umwandlung von Monokulturen in klimaresistente Mischwälder, um die Biodiversität zu fördern und die Wälder langfristig zu stabilisieren.
- Klima- und Waldlehrpfad Tremmelberg
Zur Sensibilisierung der Bevölkerung wurde der Klima- und Waldlehrpfad Tremmelberg eingerichtet. Dieser Wanderweg bietet auf Informationstafeln Einblicke in die Funktion des Waldes und seine Bedeutung für den Klimaschutz. Der Lehrpfad ist für alle zugänglich und dient nicht nur der Umweltbildung, sondern auch als touristisches Highlight.
- Raumordnung und Klimaanpassung
In den Gemeinden wurde eine Strategie für klimagerechte Raumplanung entwickelt. Verwaltungsmitarbeiter und politische Entscheidungsträger wurden geschult, um Klimaschutz in die Stadt- und Dorfentwicklung zu integrieren. Ziel ist es, Flächenverbrauch zu minimieren, soziale Aspekte zu berücksichtigen und den Klimawandel in der Raumordnung aktiv mit einzubeziehen.
- Hitzeschutz in Städten
Zur Verbesserung der Lebensqualität an heißen Tagen wurden Maßnahmen zur Begrünung von Städten und Dörfern gefördert. Schulungen und Exkursionen zeigten, wie Straßen und Plätze durch Baumpflanzungen und schattenspendende Flächen kühler gestaltet werden können.
- Krisenvorsorge bei Hochwasser und Blackout
Durch Informationsmaterialien und Veranstaltungen wurde die Bevölkerung auf mögliche Notfälle wie Hochwasser oder Stromausfälle vorbereitet. Frühwarnsysteme und praxisnahe Schulungen stärkten die Resilienz der Region gegenüber extremen Wetterereignissen.
- Landwirtschaft und Humusaufbau
In der Landwirtschaft wurde der Fokus auf humusreiche Böden gelegt, die bei Starkregen mehr Wasser aufnehmen und in Trockenzeiten Erträge sichern können. Workshops, Stammtische und Beratungen vermittelten den Landwirt:innen innovative Ansätze für eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung. Mindestens 50 Betriebe setzten Maßnahmen zum Humusaufbau um, während weitere Betriebe klimaresistente Kulturen testeten.
- Erhalt von Streuobstwiesen
Streuobstwiesen wurden als wichtige Lebensräume und Symbole für Biodiversität geschützt. Durch Workshops und Schulprojekte wurde das Bewusstsein für deren ökologische und wirtschaftliche Bedeutung gestärkt. Gleichzeitig bieten Streuobstwiesen Potenzial für regionale Innovationen und Produkte.
- Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung
Um die Bevölkerung für den Klimaschutz zu sensibilisieren, wurden Veranstaltungen, Medienkampagnen und eine Projekt-Homepage genutzt. Die aktive Einbindung der Menschen half, die Akzeptanz und das Engagement für die Maßnahmen zu steigern.
Rückblick und Ausblick
Das Projekt KLAR! Murtal hat gezeigt, wie viel durch Zusammenarbeit erreicht werden kann. Erste Erfolge, wie die Schaffung klimafreundlicher Lebensräume und die Stärkung der Resilienz der Region, sind bereits sichtbar. Gleichzeitig wurden wichtige Grundlagen für eine nachhaltige Zukunft gelegt.
In den kommenden Jahren soll das Murtal seine Vorreiterrolle weiter ausbauen und innovative Ansätze zur Klimawandelanpassung umsetzen. Das Engagement von Gemeinden, Fachleuten und der Bevölkerung wird weiterhin entscheidend sein, um das Murtal zu einer klimafreundlichen und lebenswerten Region zu machen.